Leipzig Olmpia 2012
Image-Film für die Leipziger Olympia-Bewerbung
Konzept & Regie
Gewinner der NOK-Präsentation am 12.04.03
Agentur: abold – Büro für Marketingkommunikation GmbH
Produktion: Wolff Brothers, Bertram Wolff
Preise: – Corporate Media Award
Preis: European Masterclass – „Award of Master“
Kategorie: Public Relations
– Intercom International Communications Film & Video Competition
Preis: „Silver Plaque“
Kategorie: Public Relations – Non-Profit Organization
– New York 2004 International Film & Video Awards
Preis: Gold World Medal 2004
Kategorie: Government
„Es hing ja einiges von der Präsentation ab und Leipzig hat die erwartet starke Präsentation abgegeben, das war sehr emotional und sehr packend.“
Dr. Thomas Bach, (damals) IOC Vize-Präsident
„Ich habe einige glasige Augen gesehen. Das war die einzige Präsentation, die man richtig im Bauch gespürt hat.“
Klaus Steinbach, NOK Präsident ZDF.de, 14.04.03
„Die Präsentation war natürlich der absolute Hammer.“
Sebastian Krumbiegel. Lead-Sänger der „Prinzen“ im ZDF
„Mir standen die Tränen in den Augen.“
Henry Maske, Ex-Profiboxweltmeister, Süddeutsche Zeitung v. 14.04.03
„Der Film hat glaube ich den letzten Schub gebracht.“
Georg Milbradt, Ministerpräsident von Sachsen
„Eine Präsentation, die unter die Haut geht. Mancher Zuschauer im Saal ist zu Tränen gerührt, Leipzigs Appell geht an die Herzen.“
Thorsten Kutschke live in der ARD am 12.04.03
„Die stärksten Emotionen hatten mit einem einrucksvollen Film gesiegt. In der nationalen Bewerbung haben die Leipziger schon mal großes Kino gezeigt.“
Susanne Simon, ZDF, heute-journal
„Gerhard Mayer-Vorfelder war noch immer beeindruckt. „S’Beschde war doch… wie der Kanalarbeiter da raufsteigt und der andere schon weg ist, Demnach hat Heinz von den Leipziger Stadtwerken die Stimmen der 6,26 Millionen Mitglieder im Deutschen Fußball-Bund gewonnen.“
Süddeutsche Zeitung v. 12.04.03
„Jetzt sind wir alle Leipziger.“
Bild, 14.04.03, S. 1
Making of
2003 veranstaltete das Deutsche Olympische Komitee einen nationalen Wettbewerb zwischen fünf deutschen Städten und Regionen um die Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele 2012. Eingeladen war unter anderem Leipzig, das jedoch von den Bewerberstädten im Westen, vor allem vom Favouriten Hamburg, nur mitleidig belächelt wurde. Die Agentur Abold, die bereits die Stadien für die Fußball WM in Südafrika konzipiert hatte beauftragte die Produktionsfirma Wolff Brothers, einen Imagefilm für die Abschlusspräsentation zu entwickeln und herzustellen. Über die Wolff Brothers kam ich als Regisseur ins Spiel.
Die ursprüngliche Idee war, das organisatorische Konzept der Olympiabewerbung filmisch aufzubereiten und es mit einigen schönen Bildern von Leipzig zu unterlegen. Leider ist Film dafür jedoch nicht besonders gut geeignet. Derartige Info-Filme geraten gerne etwas langweilig. Organigramme packt man am besten in Broschüren, dann kann man sich in Ruhe damit beschäftigen. Außerdem war klar, dass Hauptkonkurrent Hamburg Starregisseur Dieter Wedel ins Rennen schickte und diesen mit allen künstlerischen Freiheiten und einem großzügigen Budget ausstattete.
Unser Budget war vergleichsweise bescheiden. Wir waren der Underdog, mit dem keiner rechnete. Da die Konkurrenz hart war und wir nicht wussten, was Wedel in Hamburg veranstaltet, setzen wir von Anfang auf das, was Film am besten kann: Emotion. Und da wir nur einen Schuss hatten, spielten wir gleich mit dem großen Emotionsorchester. Dem ganz großen.
Der Leipziger Olympiafilm versucht daher erst überhaupt nicht, Zahlen und die Olympia-Organisation zu visualisieren – sondern die Stadt selbst und ihren Spirit emotional zu packen. Zudem schlugen wir einen großen Bogen durch die jüngere Stadt-Geschichte. Die Demonstrationen gegen das DDR-Regime nahmen in den legendären Leipziger Montagsdemonstrationen ihren Anfang – also beginnt der Olympiafilm mit Mauerbau und -fall. Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee erklärte sich bereit, mit dem Cello auf die Bühne zu kommen und vor einer Projektion der Mauer live „Dona Nobis Pacem“ des Wahl-Leipzigers Johann Sebastian Bach zu spielen ein Lied, das die Bürger Leipzigs in der Zeit der friedlichen Revolution „getragen“ habe, wie Tiefensee sich ausdrückte.
In diesem Stil ging es weiter. Richard von Weizsäcker und Hans-Dietrich Genscher sprachen über den Mut und die starke Moral der Leipziger, Star-Architekt Peter Eisenman über die sympathische Idee, mobile Stadien zu bauen, die Leipziger Kathi Witt und Michael Ballack über die Sportbegeisterung in der Stadt.
Bei unserer Recherche vor Ort war die Begeisterung für das Olympia-Projekt mit Händen zu greifen gewesen. Aus dieser Erfahrung machte ich eine Figur und schickte eine symbolische Olympia durch die Stadt, die diese Emotion weiter anfacht und der sich am Ende, unterlegt von Beehovens „Ode an die Freude“, die halbe Stadt anschließt.
Heinz…? Heinz!
Es war alles oder nichts. Entweder würden sich die Delegierten empört abwenden, oder wir schafften es, in dieser trockenen Veranstatltung ein wenig unter die Haut zu gehen und ihnen die Idee in die Köpfe zu setzen, dass die erste deutsche Bewerberstadt nach der Wiedervereinigung nur Leipzig sein könne. Die Strategie hatte Erfolg. Leipzig setzte sich, wie die Wikipedia sehr richtig schreibt mit „einer emotionalen Bewerbung im Finale gegen Hamburg durch“, wozu der Film wie man in den Pressestimmen sieht, sein gerüttelt Maß beigetragen hatte.
Wedels Hamburger Bewerbungsfilm lief in München übrigens überhaupt nicht. Eine Woche vor der Präsentation hatte der Senat den Film zu sehen bekommen und ihn kurzentschlossen im Giftschrank verschwinden lassen. Ich habe Wedel Jahre später im Zug getroffen und er hat über die Hamburger Pfeffersäcke geschimpft, die den Mut nicht hatten, seinen Film zu zeigen. Leider habe ich ihn nie gesehen. Wenn irgendjemand eine Kopie davon hat, möge er mir doch bitte eine kleine Mail schreiben oder mir einen Link schicken.
Menschen mit wenig Zeit finden hier die beiden Trailer. Unten findet ihr den Film einmal als Zusammenschnitt der fünf Film-Bausteine ohne die Live-Auftritte. Darunter findet ihr die Aufzeichnung der kompletten Präsentation mit den Auftritten von Wolfgang Tiefensee, Richard von Weizsäcker, Kurt Masur und den anderen „Botschaftern des Leipziger Spirits“. Viel Spaß.
Showreel-Fassung ohne Live-Teile:
Aufzeichnung der kompletten Präsentation mit Live-Teilen: