Explodiert
Die bayerische Antwort auf „Akte X“
Als im Oberbayerischen Kleinhartpenning der Drummer einer Speed-Metal-Band bei einer Probe explodiert, steht die Polizei vor einen großen Rätsel. Doch nachdem die beiden UFO-Jäger Frank Müller und Dörte Skalski zu dem Fall hinzugezogen werden, ergibt sich eine mysteriöse Spur, die über eine ortsansässige UFO-Sekte direkt zu einem außerirdischen Raumschiff führt, das über der kleinen Ortschaft schwebt. Und zu allem Überfluss scheint auch noch ein Huhn in den Fall verwickelt zu sein…
Kurzfilm / 15'
Drehbuch & Regie
Darsteller: Dominic Raacke, Georgia Stahl, Sepp Schauer,
Maria Peschek, Joseph Hannesschläger
Produktion: T4-Filmproduktion / Claudia Gatzke
Eine Co-Produktion von T4-Film, HFF München und CineImage
gefördert mit Mitteln des FilmFernsehFonds Bayern
TV: Bayerischer Rundfunk, arte, WDR
zahlreiche Festivals
Skalski: Jetzt fangen Sie mir aber nicht wieder mit Ihren Außerirdischen an!
Müller: So weit würde ich gar nicht gehen, aber ich muß gestehen, dieser Fall hat so ein gewisses paranormales Bouquet.
Making of
Da mein Science-Fiction-Großprojekt „Space-Zoo“ als zweiter Film nach meiner Kameraübung „Jamaica“ nicht finanzierbar war, brauchte ich 1997 dringend einen neuen Stoff. Nach mehreren vergeblichen Anläufen fiel bei einem Urlaub auf Sylt endlich der Groschen: mein Übungsfilm sollte eine bayerische Akte-X-Persiflage werden. Die Idee war bestechend: „Akte X“ war die große Fernsehserie der 90er Jahre und die Transformation einer Serie ins Kurzfilmformat reizte mich. Viel mehr aber reizte mich die Möglichkeit, im rustikalen Bayern ein Ermittler-Pärchen im Stil von Mulder & Scully anzusiedeln, die ihre UFO-Fälle so leidenschaftlich wie die amerikanischen Vorbilder verfolgten.
Die Finanzierung war im Vergleich zu „Space-Zoo“ kinderleicht. Der Professor meiner Produzentin Claudia Gatzke verfügte über einen ominösen Spezial-Topf der bayerischen Filmförderung. Da dieser schnellstens ausgeschöpft werden musste, bevor die Mittel verfielen, stellten wir uns einfach in die Schlange vor seinem Büro. Als wir an der Reihe waren, fragte selbiger Professor nicht lange nach dem Inhalt, er wollte nur wissen, wieviel wir brauchten. Wir hatten keine Ahnung, wieviel wir hier verlangen konnten, also sagten wir dreist 10.000. Der Professor nickte und holte die nächsten herein. Die 10.000 (Mark!) reichten natürlich hinten und vorne nicht – und doch stürzten wir uns ins Getümmel. Wir besorgten uns eine billige Kamera, bettelten uns bei Münchner Werbefilmproduktionen rollenweise das Filmmaterial zusammen, das diese in ihren Kühlschränken gelagert hatten und nicht mehr brauchten. Ich fand mit Dominic Raacke und Georgia Stahl zwei wundervolle Schauspieler für die Hauptrollen, organisierte über einen Onkel von mir ein paar coole Loactions auf dem Land. Das Raumschiff fand ich in einer Ecke beim Trickstudio Magicon, bei denen ich meine Karriere als kleiner Praktikant begonnen hatte und der Trick mit dem landenden Raumschiff ist der vermutlich billigste der Science-Fiction-Geschichte: ein schwarzer Rahmen, eine Lampe, etwas Nebel, dazu ein Beleuchter als Operator, der langsam ein Stativ einfährt. Alles zusammen die perfekte Illusion.
Die Weiterführung von „Explodiert“ ist übrigens mein Großprojekt „Aliens in Oberbayern“, in dem das Geheimnis der bayerischen Aliens ein für alle mal gelöst werden soll…